Cross Innovation Two – Kreative und Unternehmer*innen denken Zukunft: Gemeinsam Brücken bauen in der Mitte Europas

Mit rund 40 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Kultur und Kreativszene fand am 12. November im Fichtelgebirgshof in Himmelkron die dritte Veranstaltung der erfolgreichen Reihe „Cross Innovation“ statt. Nach „Brücken Bauen“ und dem „Kick-Off“ im Frühjahr stand dieses Mal die Begegnung von Kreativen und Unternehmer*innen im Fokus – mit spannenden Impulsen, inspirierenden Persönlichkeiten und konkreten Ideen für die Zukunft der Region.

Besonders freute sich das Organisationsteam über den Besuch von Bürgermeister Gerhard Schneider aus Himmelkron, der in seinen Grußworten die Bedeutung solcher Formate für die regionale Entwicklung betonte. Auch der neue IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm zeigte sich begeistert vom Format „Kreative treffen Unternehmer – Thinktank“ und versprach eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem KÜKO Netzwerk.

Ein visionärer Gastgeber: Christian Wedlich

Der Tag begann mit einer Präsentation und Besichtigung der Green Station GmbH – einer der modernsten E-Tankstellen für LKWs in Europa. Unternehmer Christian Wedlich führte die Gruppe über das Gelände „in der Mitte Europas“ und gab spannende Einblicke in seine vielfältigen Aktivitäten.

Ursprünglich aus einem Logistik-Familienunternehmen kommend, ist Wedlich inzwischen auch in der Gastronomie, Immobilienwirtschaft und E-Mobilität aktiv. Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmenden von seinem Konzept der Wertschätzung für LKW-Fahrer: von fairer Bezahlung und Ausbildung über hochwertige Infrastruktur mit Duschen, Lounge und Parkmöglichkeiten bis hin zu nachhaltigen Tanklösungen.

Während der Führung passierten lautlos mehrere riesige E-Laster die Gruppe – ein Sinnbild für den Wandel der Mobilität und ein Moment, der vielen noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Impulse aus Bayern – Vernetzung über Grenzen hinweg

Am Nachmittag folgte ein Feuerwerk an Impulsen: Sabine Gollner, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Vereins KÜKO e.V., moderierte den Tag souverän und inspirierend. Mit rund 120 Mitgliedern ist KÜKO das größte Netzwerk für Akteurinnen und Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft im ländlichen Raum Deutschlands – ein vielfach ausgezeichnetes Best-Practice-Beispiel für regionale Kulturentwicklung und kreative Wirtschaftsförderung.

Gollner spannte den Bogen zwischen den wirtschaftlichen Chancen kreativer Branchen – von Design, Softwareentwicklung, Kommunikation und Architektur – bis hin zu neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Wirtschaft.

Den Auftakt machte Jürgen Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg, mit seinem Vortrag über die „Schnittstellen-Philosophie“, der eindrucksvoll zeigte, wie kreative Impulse Innovationsprozesse in klassischen Wirtschaftsbereichen anstoßen können.

Aus Würzburg kam Antje Molz, Vorstandsmitglied des BLVKK – Bayerischer Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft, die die Vorteile der Mitgliedschaft erläuterte: etwa monatliche Netzwerksessions, Förderinformationen und fachliche Beratung – ein direkter Mehrwert auch für KÜKO-Mitglieder, da KÜKO zu den Gründungsmitgliedern des Landesverbands zählt.

Kreative Praxisbeispiele aus Oberfranken

Besonderen Applaus erhielten die Impulse aus den eigenen Reihen:

  • CaterSmart aus Gefrees präsentierte eine innovative Softwarelösung, die in der Catering- und Eventbranche derzeit stark wächst.
  • Cassandra Hommel aus Mistelbach stellte ihr Projekt „Klangleder“ vor – ästhetisch hochwertige, nachhaltige Akustikpaneele an der Schnittstelle von Kunst, Handwerk und Design.
  • Das junge Team von anders & besser aus Hof zeigte, wie es bereits seit 2020 künstliche Intelligenz für kreative Prozesse und Designentwicklung nutzt.
  • Innenarchitektin Silka Mitchell, Co-Organisatorin des Events, präsentierte ihre Zusammenarbeit mit den Sterneköchen Alexander Herrmann und Tobias Bätz, die auf ihrem Leepswood Designerhof in Wirsberg die außergewöhnliche Dinner-Experience „Anima Unchained“ realisierten.

Thinktank: Die Mitte Europas als kreative Bühne

Im abschließenden Workshop wurde es praktisch: In fünf Gruppen entwickelten die Teilnehmenden kreative Zukunftsszenarien rund um die Leitfrage von Christian Wedlich:

„Wie kann Oberfranken als Mitte Europas sichtbar werden – und welche Aktivitäten könnten diesen Gedanken lebendig machen?“

Die Ergebnisse reichten von Pop-up-Bars, kulinarischen Erlebnisrouten und kreativen Kochkursen über Fortbildungsprogramme zu nachhaltiger Energie bis hin zu Waldtheaterprojekten und Tourismusformaten mit regionalem Bezug.

Auch Gastgeber Christian Wedlich zeigte sich beeindruckt:

„Obwohl ich selbst als Visionär vorgestellt wurde – da waren Ideen dabei, auf die ich selbst noch nie gekommen wäre. Das hat mir neue Perspektiven eröffnet.“

Bereits beim Vorgängerevent in Bad Weißenstadt hatte Unternehmer Stephan Gesell eine begeisterte Empfehlung für das Format ausgesprochen. Nun sucht KÜKO weitere Unternehmer*innen, die Lust auf einen kreativen „Thinktank“ haben und den Brückenschlag zwischen Kultur und Wirtschaft wagen.

Fazit

Vorsitzende Sabine Gollner resümiert:

„Cross Innovation Two hat gezeigt, wie fruchtbar Begegnungen zwischen Wirtschaft und Kreativität sein können. Wir bringen Menschen zusammen, die sonst selten am selben Tisch sitzen – und genau dort entsteht Innovation.“

Unterstützt wurde die Veranstaltungsreihe durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Bayern Innovativ und die Oberfrankenstiftung.

 

alle Fotos: Thomas Eberlein, 2025.